„Sie haben mich nicht vergessen!“ Klinik für Geriatrie ermöglicht Videotelefonie mit Angehörigen

Seit Beginn der Corona-Pandemie gilt zum Schutz der Mitarbeiter und Patienten auch im Krankenhaus Zum Guten Hirten in Ludwigshafen ein Besuchsverbot. Besonders für Geriatrische Patienten, die oftmals mehrere Wochen behandelt werden müssen, ist dies eine belastende Zeit. Denn kein Angehöriger kann sie besuchen, um Trost und Zuversicht zu spenden. Jetzt hat das Team der Klinik für Geriatrie und Innere Medizin eine Lösung gefunden: Mit der Neuanschaffung zweier Tablets können Patienten nun per Videotelefonie kommunizieren.

Dr. med. Christine Weis, Chefärztin der Klinik für Geriatrie und Innere Medizin hat das Projekt „Videotelefonie“ im Krankenhaus Zum Guten Hirten auf den Weg gebracht. „Die Idee haben wir gemeinsam im Team entwickelt“, so Weis und ergänzt „denn wir alle sehen Tag für Tag wie hoch die emotionale Belastung unserer Patienten ist.“ Sie beschreibt die aktuelle Lage ihrer Patientinnen und Patienten durch die Corona-Pandemie als sehr schwierig. Geriatrische Patienten liegen oftmals viele Wochen im Krankenhaus, manche werden auch von anderen Krankenhäusern in ihre Klinik verlegt. Oftmals sind diese hoch betagt, haben kein Smartphone oder kennen sich mit den Möglichkeiten des Internets nicht aus. Zudem mussten Gruppenarbeiten wie beispielsweise gemeinsames Singen und Backen wegen der Infektionsgefahr eingestellt werden. Auch die Schutzkleidung, insbesondere das Tragen von Maske und Handschuhen, ist für viele Patienten nicht nur eine „Vermummung“, sondern sie erschwert auch die Kommunikation und die Nähe zu den Patienten.

Dass die aktuelle Lage speziell für geriatrische Patientinnen und Patienten nur schwer zu ertragen ist, weiß auch Ergotherapeutin Johanna Köhler: "Die Patientinnen und Patienten leiden mitunter sehr unter dem Besuchsverbot. Besonders wenn sie allein in ihrem Zimmer liegen. Unser Team ist natürlich immer für die Menschen da, einen Angehörigen können sie aber nicht ersetzen. Daher ist die Videotelefonie auch so hilfreich. Denn die Familie nicht nur am Telefon zu hören, sondern auch sehen zu können, gibt wieder neuen Lebensmut." Herzzerreißende Begegnungen hat die Therapeutin bereits in den ersten Wochen nach Einsatz der Tablets erlebt und berichtet von einer dementen Patientin, die nach dem Videocall mit ihrer Tochter viel wacher und adäquater auf Ansprache und Behandlung reagiert hatte. Köhler ist sich sicher: „Der Kontakt mit der Familie steigert die Motivation unserer Patienten an der Therapie teilzunehmen, denn so haben sie wieder ein Ziel vor Augen!“

Chefärztin Dr. med. Christine Weis hat auch nach der Pandemie weiterführende Pläne: "Auch wenn die Corona-Lage sich irgendwann entspannt, werden die Tablets weiterhin Verwendung finden. Immer wieder werden Patientinnen und Patienten behandelt, deren Angehörige weit entfernt leben - zwischen denen die Kommunikation untereinander schwierig ist. Oder es gibt dann die Möglichkeit das geliebte Haustier oder die ganze Familie mit allen Enkeln auf einmal online zu treffen. Darüber hinaus können die Ergotherapeuten die Tablets auch weiterhin für kognitive Trainingseinheiten wie zum Beispiel Gedächtnistraining oder Biografiearbeit einsetzen."

 

Informationen zur Klinik:

Die Klinik für Geriatrie und Innere Medizin unter der Leitung von Dr. med. Christine Weis behandelt Krankheitsbilder aus den Bereichen allgemeine Innere Medizin und Altersmedizin. Sie sind kompetenter Ansprechpartner für komplexe internistische Probleme insbesondere älterer Menschen. Das multiprofessionelle Team der Klinik besteht unter anderem aus Ärzten, Pflegefachkräften, Physio- und Ergotherapeuten sowie Neuropsychologen, Sozialdienst, Seelsorge und zwei Geront-Clowns. Das Besondere ist dabei die enge Zusammenarbeit der einzelnen Professionen.

Einmal wöchentlich erfolgt eine geriatrische Teamsitzung. Hierbei werden nach einem fokussierten Verfahren die funktionellen, motorischen, kognitiven, psychischen sowie internistisch-geriatrischen Aspekte der betreffenden Patienten besprochen, sie werden dokumentiert und Ziele für den weiteren stationären Aufenthalt festgelegt. Somit entstehen eine individuell ausgerichtete spezielle Diagnostik und Therapiepläne für jeden einzelnen Patienten, die im Verlauf auch evaluiert werden. Dazu gehören auch die Hilfsmittelversorgung und eine psychosoziale Beurteilung der individuellen Situation unter Einbeziehung der Angehörigen.

Die Klinik für Geriatrie und Innere Medizin verfügt über 64 Betten, die sich auf zwei Stationen verteilen und 6 Intensivbetten. Weitere Informationen zur geriatrischen Komplexbehandlung finden sich unter www.guterhirte-ludwigshafen.de

Kontakt

Krankenhaus Zum Guten Hirten Ludwigshafen 
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Semmelweisstr 7
67071 Ludwigshafen

Telefon
0621 6819-0

E-Mail
presse(at)guterhirte-ludwigshafen.eu


Cookie-Popup anzeigen